Fehlersammelkarten digital umsetzen – Praxisbeispiel aus der Produktion

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Fehlersammelkarten (FSK) gehören in vielen produzierenden Unternehmen zu den etablierten Werkzeugen im Rahmen von KVP- und Lean-Management-Aktivitäten. Die Erfassung von Auffälligkeiten, Abweichungen und Störungen auf dem Shopfloor erfolgt häufig noch manuell – meist mit Stift und Papier. Dabei lassen sich analoge Prozesse zunehmend durch digitale Lösungen ersetzen, die strukturiert, auswertbar und standortübergreifend einsetzbar sind.

Anwendungsbereiche von Fehlersammelkarten

Fehlersammelkarten werden eingesetzt, um Fehler systematisch zu erfassen und daraus konkrete Maßnahmen zur Verbesserung abzuleiten. Typische Szenarien sind:

  • 5S-Kontrollen und LPA-Prüfungen
    In standardisierten Abläufen wie 5S oder Layered Process Audits werden Auffälligkeiten erfasst und dokumentiert.

  • Qualitätsrundgänge und Audits
    Fehler, Abweichungen oder potenzielle Gefährdungen lassen sich direkt vor Ort festhalten.

  • Regelkommunikation im Shopfloor
    In täglichen oder wöchentlichen Shopfloor-Meetings bieten Fehlersammelkarten eine faktenbasierte Grundlage zur Besprechung von Problemen.

Vorteile digitaler Umsetzung

Digitale Fehlersammelkarten bieten im Vergleich zur papierbasierten Variante mehrere funktionale Vorteile:

  • Standardisierung und Struktur
    Durch digitale Vorlagen können Felder wie Kategorie, Priorität, Bereich und Verantwortlichkeit einheitlich erfasst werden. So lassen sich Fehler einfacher sortieren und vergleichen.

  • Zentrale Auswertung
    Digitale Erfassung ermöglicht eine standortübergreifende Analyse – beispielsweise über häufige Fehlerarten oder wiederkehrende Abweichungen in bestimmten Produktionslinien.

  • Maßnahmenverfolgung
    Die Zuordnung von Maßnahmen und Verantwortlichkeiten ist direkt im Erfassungsprozess möglich. Überfällige Aufgaben oder Eskalationen können automatisiert nachverfolgt werden.

  • Integration in bestehende Abläufe
    Digitale Fehlersammelkarten lassen sich mit anderen Modulen kombinieren – z. B. Checklisten, Prüfprotokolle oder Auditformulare.

  • Reduktion manueller Übertragung
    Medienbrüche – etwa beim Übertragen von Papierdaten in Excel – entfallen. Das spart Zeit und reduziert Fehlerquellen.

Konfiguration und Flexibilität

Moderne digitale Lösungen bieten die Möglichkeit, Fehlersammelkarten individuell auf die Bedürfnisse des Unternehmens abzustimmen:

  • Auswahl von Pflichtfeldern (z. B. Fehlerkategorie, Abteilung)

  • Upload von Fotos und Kommentaren

  • Automatische Eskalation bei kritischen Einträgen

  • PDF-Export oder Weiterverarbeitung via API

Der Zugriff erfolgt typischerweise über mobile Geräte (Smartphone, Tablet) oder Desktop – sodass die Erfassung direkt im Prozess erfolgen kann.

Fazit

Fehlersammelkarten bleiben ein bewährtes Werkzeug im Produktionsumfeld. Durch die digitale Umsetzung lassen sich ihre Potenziale besser ausschöpfen: strukturiert, transparent und auswertbar. Besonders im Zusammenspiel mit kontinuierlichen Verbesserungsprozessen und standardisierten Abläufen (z. B. 5S, LPA, Shopfloor-Management) ergibt sich ein praxisnaher Mehrwert – ohne grundlegende Prozessveränderungen.

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Passionate about digital transformation, AI, and industrial apps. Founder of firstaudit, making inspections smarter with digital checklists and seamless workflows. Sharing insights on process optimization, AI-driven solutions, and the future of industry.