Bhakti Marga Teilt 7 Grundprinzipien Des Hinduismus

Der Hinduismus ist eine der ältesten lebendigen Traditionen der Welt. Im Gegensatz zu Religionen, die einem einzigen Buch oder einem festen Weg folgen, bietet der Hinduismus viele Schriften, Lehrer und Praktiken. Bhakti Marga, ein moderner spiritueller Weg innerhalb dieser Tradition, trägt dazu bei, diese Lehren heute zugänglicher zu machen. Diese Vielfalt kann den Hinduismus manchmal komplex erscheinen lassen, bietet aber auch Raum für jeden, einen für ihn passenden Weg zu finden. Ob Sie sich zu Hingabe, Meditation oder Studium hingezogen fühlen, es gibt einen Platz für Sie.
Im Kern geht es im Hinduismus um die direkte Erfahrung der Wahrheit. Es geht nicht darum, Glaubenssätze blind zu akzeptieren, sondern selbst zu entdecken, was real ist. Über Jahrhunderte hinweg haben Heilige und Weise gezeigt, dass es trotz unterschiedlicher Ansätze Prinzipien gibt, die die meisten Hindus als gemeinsame Basis akzeptieren.
Bhakti Marga, ein spiritueller Weg, der von Paramahamsa Vishwananda gegründet wurde, vermittelt diese sieben Kernprinzipien in einfachen Worten. Sie sind nicht nur Ideen zum Studium, sondern Wahrheiten, die Sie im Alltag anwenden können. Indem Sie sie verstehen, gewinnen Sie Klarheit über Ihre Seele, Ihren Sinn und Ihre Beziehung zum Göttlichen.
1. Atma – Du bist die Seele
Das erste Prinzip ist, dass du Atma, die Seele, bist. Die Seele ist nicht an Alter, Gesundheit oder flüchtige Emotionen gebunden. Sie ist deine wahre Identität. Die Bhagavad Gita erklärt, dass die Seele nicht zerstört werden kann.
Denke darüber nach, wie du dich fühlst, wenn du einen Moment der Stille innehältst. Selbst wenn sich deine Gedanken ändern, bleibt etwas Beständiges. Diese Präsenz ist deine Seele.
Bhakti Marga lehrt, dass ein Leben im Bewusstsein deiner Seele dir hilft, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Anstatt dich an Erfolg oder Misserfolg zu messen, siehst du dich als Teil von etwas Ewigem.
2. Samsara – Das Leben verläuft in Zyklen
Das zweite Prinzip ist Samsara, der Kreislauf von Geburt und Tod. Die Seele durchläuft viele Leben, jedes geprägt von vergangenen Handlungen. Der Tod ist nicht das Ende, sondern Teil einer längeren Reise.
Diese Wahrheit verändert deine Sicht auf deine Erfahrungen. Anstatt dich von Fehlern oder Rückschlägen gefangen zu fühlen, betrachtest du sie als Lektionen in einer größeren Geschichte.
Ein Anhänger von Bhakti Marga erzählte einmal, wie ihm diese Sichtweise geholfen hat, mit Verlust umzugehen. Er glaubte, dass seine Verbindung zu seinen Lieben nicht auf ein Leben beschränkt war, was ihm die Kraft gab, weiter voranzuschreiten.
3. Karma – Taten prägen deinen Weg
Das dritte Prinzip ist Karma. Jede Tat, jeder Gedanke und jedes Wort hat Konsequenzen. Karma ist kein Schicksal. Es ist das einfache Gesetz von Ursache und Wirkung.
Stellen Sie sich vor, Sie pflanzen einen Samen. Wenn Sie Weizen pflanzen, können Sie keinen Reis erwarten. Karma funktioniert genauso. Wenn Sie mit Sorgfalt und Respekt handeln, schafft das Frieden. Wenn Sie mit Wut handeln, bringt das Konflikte.
Bhakti Marga ermutigt Sie, ohne Ergebnisbindung zu handeln. Geben Sie Ihr Bestes, lassen Sie das Ergebnis los und vertrauen Sie darauf, dass das Richtige folgen wird. Viele Menschen finden, dass diese Praxis Stress reduziert und ihnen Freiheit in ihren Entscheidungen gibt.
4. Moksha – Das Ziel ist Befreiung
Das vierte Prinzip ist Moksha, die Befreiung vom Kreislauf von Geburt und Tod. Befreiung bedeutet Freiheit von der Anziehungskraft des Karma und dem damit verbundenen Leid.
Verschiedene hinduistische Traditionen beschreiben Moksha unterschiedlich. Manche sagen, es komme durch Wissen. Andere sagen, es komme durch Hingabe und Gnade. Beide stimmen darin überein, dass Moksha das höchste Ziel des Lebens ist.
Bhakti Marga stellt Hingabe in den Mittelpunkt. Durch Liebe und Hingabe an das Göttliche öffnest du dich der Gnade. Moksha wird dann nicht nur ein fernes Ziel, sondern lebendige Realität auf deinem Weg.
5. Dharma – Leben mit Sinn
Das fünfte Prinzip ist Dharma. Dharma bedeutet, im Einklang mit Wahrheit und Sinn zu leben. Es ist nicht für jeden gleich. Jeder Mensch hat sein eigenes Dharma, geprägt von seiner Natur und Rolle.
Es gibt drei Ebenen des Dharma: die ewige Pflicht der Seele, Gott zu suchen, die persönliche Pflicht jedes Einzelnen und die Pflicht des Handelns, die dein tägliches Leben bestimmt.
Wenn du deinem Dharma folgst, fühlt sich das Leben stabil an. Selbst harte Arbeit fühlt sich sinnvoll an. Wenn du sie ignorierst, fühlt sich das Leben schwer und unklar an.
Bhakti Marga ermutigt dich, dich zu fragen: „Lebe ich im Einklang mit meinem wahren Sinn?“ Diese Frage hilft, Klarheit in Entscheidungen und Handlungen zu bringen.
6. Brahman – Die absolute Realität
Das sechste Prinzip ist Brahman, die ultimative Realität hinter allem. Manche sehen Brahman als formlos und jenseits aller Qualitäten. Andere sehen Brahman als persönlich, mit Form und Namen, wie Krishna oder Narayana.
Entscheidend ist, dass Brahman die Quelle von allem ist. Wenn man sich daran erinnert, trennt die Vielfalt nicht mehr. Alles verbindet sich mit einer Wahrheit.
Ein Praktizierender erklärte einmal, dass ihm die Meditation über Brahman als formlos und persönlich zugleich Ausgeglichenheit verschaffte. Er konnte zu Gott als einer nahen Gegenwart beten und Gott gleichzeitig als grenzenlos und unendlich empfinden.
7. Srishti und Pralaya – Schöpfung und Auflösung
Das siebte Prinzip besagt, dass die Zeit zyklisch ist. Die Schöpfung (Srishti) beginnt, dauert an und löst sich auf (Pralaya), um dann wieder von vorne zu beginnen. Das Leben verläuft nicht geradlinig, sondern im Rhythmus der Erneuerung.
Dieses Prinzip lehrt Geduld. So vergänglich die Schöpfung selbst ist, so vergänglich sind auch deine Kämpfe und Erfolge. Diese Sichtweise hilft dir, das Festhalten an Momenten loszulassen und Veränderungen leichter zu akzeptieren.
Bhakti Marga erklärt diesen Kreislauf als göttliches Spiel. Jede Wendung des Kreislaufs bietet eine neue Chance für Wachstum und die Verbindung mit Gott.
Ein gemeinsames Fundament
Im Rigveda heißt es: „Die Wahrheit ist eins, die Weisen sprechen auf vielfältige Weise davon.“ Der Hinduismus lässt viele Interpretationen zu, doch diese sieben Prinzipien bilden ein gemeinsames Fundament. Sie geben Orientierung, ohne die Freiheit einzuschränken.
Bhakti Marga teilt sie, um zu zeigen, dass es im Hinduismus nicht nur um Philosophie, sondern auch um praktisches Leben geht. Diese Prinzipien leiten dich an, deine Seele zu erkennen, zielgerichtet zu handeln und Gott näher zu kommen.
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Bhakti Marga
Bhakti Marga ist eine spirituelle Organisation, die von Paramahamsa Sri Swami Vishwananda gegründet wurde. Der Name bedeutet „Weg der Hingabe“. Sie hilft Menschen aller Herkunft, sich durch Liebe mit Gott zu verbinden. Diese globale Familie, vereint durch Bhakti Marga, trifft sich zum Singen, Beten, Meditieren, Kunstschaffen und Teilen spiritueller Geschichten. Die Mitglieder unterstützen sich gegenseitig in ihrer persönlichen Verbindung zu Gott. Bhakti Marga-Veranstaltungen sind besondere Zusammenkünfte, bei denen Hingabe durch gemeinsame Praktiken, Gemeinschaft und göttliche Inspiration lebendig wird. Bhakti Marga zeigt, dass die Liebe zu Gott einfach und freudig ist. Die spirituelle Organisation heißt alle willkommen, unabhängig von ihrer Religion, und bietet einen liebevollen Raum für spirituelles Wachstum. Menschen aus aller Welt kommen zusammen, um diesen Weg der Hingabe zu gehen und ein von göttlicher Liebe geleitetes Leben zu führen.